Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit kann zukünftig nur durch eine enge Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe sowie weiteren (Bildungs-) Partnern gefördert werden. Gemeinsam arbeiten diese Akteure daran, die Zukunft der Kinder und Jugendlichen in Gera zu verbessern. Vor allem Schulen im Startchancenprogramm, aber auch alle weiteren Schulen stehen vor der Herausforderung, diese Chancengleichheit herzustellen bzw. zu fördern.
In Kooperation mit dem staatlichen Schulamt Ostthüringen, der Dualen Hochschule-Gera-Eisenach, der Stadt Gera sowie zahlreichen Expertinnen und Experten fand dazu am 23. Oktober in Gera ein Fachtag statt.
Im historischen Rathaussaal eröffnete nach einem Grußwort der Dezernentin Frau Wanzar Prof. Dr. Maaz, Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Frankfurt, zu Chancen im Sozialraum und was das Bildungssystem bremst bzw. wie Kommunen Wirkung entfalten. Im Anschluss referierte Frau Prof. Dr. Beutel, Technische Universität Dortmund, zu Feedback-basiertem Unterricht. In drei weiteren Workshops wurde es dann sehr vielfältig und gleichzeitig konkret: Frau Prof. Dr. Rahnfeld, Duale Hochschule Gera-Eisenach, sprach über wichtige und dringlich umzusetzende Ansätze der Bildungsgerechtigkeit. Lisa Lemke, Montagstiftung, arbeitete zu Lernförderlichen Umgebungen, die den Zielstellungen der modernen Schulentwicklung folgen müssen. Kai Buchele, Institut für Demokratie und Medienkompetenz Leipzig, zeigte konkrete Projekte, die Kommunikationstraining, Medienkompetenz und selbstgesteuertes Lernen von Schüler:innen klug und pragmatisch verbinden. 70 Teilnehmende aus Schulen, städtische Ansprechpartner:innen und regionale sowie überregionale Kooperationspartner:innen empfanden die Vielfalt des Programms als sehr inspirierend sowie die Zusammenarbeit des Organisationsteams und die zahlreichen Expertinnen und Experten als notwendiger Impuls für die weitere Zusammen-Arbeit.
Seit 2012 beteiligt sich die Stadt Gera an Modellprojekten zum Bildungsmanagement sowie im europäischen Kontext an ERASMUS+ Programmen zum Thema. (z. Bsp. 2022-2024 Erasmus+ Projekt „Schule als Lebensraum…“)
Hintergrundinformationen:
Das Startchancen-Programm ist ein bundesweites Förderprogramm für Schulen, bei den freie Träger und andere Bildungsexperten durch Vernetzung und Zusammenarbeit mit Schulen und Schulträgern in das Programm mit eingebunden werden. In Gera sind 14 Schulen daran beteiligt.
Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat einem Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses zum Ganztagsförderungsgesetz zugestimmt. Damit wird ab 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter schrittweise eingeführt. (Quelle: Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 beschlossen – BMBFSFJ)

