Bildunterschrift: Die Teilnehmer im Campus Tensta- ein Bildungscampus, auf dem sich Schüler aller Altersgruppen und aus ganz Stockholm treffen. Auf dem Gelände sind Oberstufe, Erwachsenenbildung und Hochschule sowie Aktivitäten für Kultur, Innovation und Unternehmertum vereint.“
Europäischer Austausch in Stockholm: Wie Schule zum Lebensraum wird
ERASMUS-Kooperation geht in die letzte Runde – Bildungsexperten aus Finnland, Italien und Deutschland treffen sich in Stockholm
Unter dem Leitgedanken „Schule als Lebensraum…“ fand vom 19. bis 23. September ein weiterer Studienbesuch im Rahmen des europäischen ERASMUS-Projekts statt. 15 Teilnehmende aus Kuopio (Finnland), Eppan (Italien) sowie aus Gera (Deutschland) – darunter Vertreter der Grundschule „Am Bieblacher Hang“, der Pfortener Grundschule, der TGS Ostschule und des Jugendamts Gera – reisten in die schwedische Hauptstadt, um neue Impulse für eine zukunftsorientierte Bildung zu gewinnen.
Der Fokus der fünftägigen Begegnung lag auf der Frage, wie Schule nicht nur Bildungsort, sondern ein integraler Bestandteil des sozialen Umfelds werden kann. Zwei intensive Projekttage standen ganz im Zeichen innovativer Raumkonzepte und pädagogischer Ansätze, bei denen Schulen multifunktional gedacht und genutzt werden – als offene Orte für Bildung, Begegnung und Gemeinschaft.
Schule als Teil des Stadtteils
Besichtigt wurden in Stockholm unter anderem Schulen, die bewusst in den Sozialraum eingebunden sind und sich mit Kultur-, Sport- und Jugendeinrichtungen vernetzen. Besonders beeindruckte die Gäste ein Schulgebäude, das nicht nur Unterrichtsräume, sondern auch öffentliche Bibliotheken, offene Werkstätten und Begegnungsräume für Jung und Alt beherbergt.
„Hier wird Schule konsequent als Lebensraum verstanden – ein Ort, der weit über den Unterricht hinaus Wirkung entfaltet“, resümierte Teilnehmerin Doreen Huster.
Architektur als Schlüssel zur Veränderung
Ein zentrales Thema der Begegnung war zudem die Rolle von Architektur in der Bildungslandschaft der Zukunft. Wie müssen Schulen gebaut sein, um generationsübergreifend nutzbar zu sein? Wie können Ganztagsangebote räumlich optimal eingebunden werden? Die Teilnehmenden diskutierten über modulare Bauweisen, flexible Lernlandschaften und nachhaltige Materialien – immer mit dem Ziel, Bildungsräume zu schaffen, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, die sie nutzen.
Europäisches Lernen – lokal wirksam
Neben dem Blick auf die bauliche und strukturelle Ebene stand der Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Über Schulformen, Länder und Sprachen hinweg wurden erfolgreiche Kooperationen geknüpft, die zeigen: Gemeinsames Lernen funktioniert am besten dort, wo Schule als offener Ort begriffen wird – eingebettet in den Stadtteil, vernetzt mit Partnern und offen für neue Ideen.
Die ERASMUS-Kooperation wird auch nach Ende des Programms als offener Austausch fortgeführt. Ziel bleibt es, Schule als Lebensraum weiterzudenken – praxisnah, europäisch vernetzt und mit dem Mut zur Veränderung.
Hintergrund:
Das Projekt „Schule als Lebensraum…“ ist Teil einer mehrjährigen ERASMUS-Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen und kommunalen Partnern aus Deutschland, Finnland und Italien. Ziel ist es, durch länderübergreifenden Austausch innovative Konzepte für Schulentwicklung und Sozialraumarbeit zu fördern.
